Transfer Helsinki - Travemünde

Freitag, 22.06.2018
Heute ist wieer mal ein Reisetag. Allerdings findet das Meiste auf der Fähre statt. Das Wetter ist miserabel, Dauerregen, 13 °C. So beschließen wir gleich nichtws mehr in Helsinki zu unternehmen, sondern gliech zum Fährhafen in 23 km Entfernung zu fahren. Da der Check In erst um 15:00 beginnt, haben wir viel Zeit. Wir trödeln beim Frühstück, gehen dann erst in aller Ruhe packen und gehen so kurz nach 11:00 an die Rezeption. Die freundliche Dame am Schalter meint, dass wir schon bezahlt haben. Auch gut. Dann holen wir unserer Motorräder aus der Tiefgarage. Die ist wirklich toll gesichert. Zwei Türen mit Chipkartenschloss und dann die beste Sicherung. Der Aufzug ist im Wandschrank versteckt, sieht zumindest so aus. Auch das 3. Untergeschoss ist nochmals mit einem Chipkartenleser gesichert. Wir wurden bei der Busfahrt nur hier in Helsinki auf Taschendiebe aufmerksam gemacht. Auch ihre alten Fahrräder stehen immer verschlossen da. Was soll uns dies sagen? Entweder sind die paranoid, oder es wird hier gerne mal was geklaut. Die Motorräder stehen auf jeden Fall unberührt in der Tiefgarage und freuen sich auf etwas frische Luft. Freundlicherwiese hat es in dere Zwischenzeit aufgehört zu regnen und wir beladen unsere Reittiere im Trockenen. Die Dame vom Empfang ist ganz aufgeregt, wir haben doch noch nicht bezahlt. Sie hat unsere Zimmernummer 517 mit der 617 verwechselt und ist total erleichtert, dass wir nochmals kommen umd den Tiefgaragenschlüssel abzuliefern und freundlicherweise die Rechnung begleichen. Dann geht es auf regennassem alten Kopfsteinpflaster mit Straßenbahnschienen rua aus Helsinki. Zum Glück sind die Autofahrer sehr ruhig, oder es kommt uns nach Russland so vor. Offensichtlich gibt es auf Finnisch kein Wort für grüne Welle, denn wir stehen beinahe an jeder Ampel. Nach einer kleinen Ehrenrunde durch eine Baustelle kommen wir zügig zum Fährhafen. Dort stehen wir natürlich vor verschlossenen Toren, wir sind viel zu bald da, wollten aber die Regenpause nutzen um den Transfer zu machen. Vor uns steht schon ein Motorradfahrer Ehepaar mit einer GS 1200 und einer GS 650. Beide mit Touratech Koffern und oben drauf noch die Gepäckrolle. Also offensichtlich Gleichgesinnte. Wir unterhalten uns über unsere derzeitigen und vergangenen Touren und so ist die Wartezeit sehr kurzweilig. Die Beiden hatten auch so ihre erlebnisse. Ihm ist beim Essen ein Vorderzahn ausgebrochen und Sie hatte einen Wirbel ausgerenkt, sodass Sie nichtmehr Motorrad fahren konnte. Aber zum Glück geschah das genau vor einer Physioterapie und es wurde ihnen dann kurzfristig noch geholfen, sodass ihre Reise weiter gieng. Dann gibt es noch ein paar kurze Schauer, es ist sehr windig und so stehen wir mit aufgesetztem Helm neben den Motorrädern. Dann beginnt der Check in, das heißt aber nur, dass man seinen Schein geben die Bordkarten tauscht und man in die nächste Watrtezone fahren kann. Dort sammeln sich dann immer mehr Motorräder, BWM ist weit in der Überzahl, nur noch ein Triumpf Club erscheint. Die sind aber alle nicht so kontaktfreudig. Mehr als ein Hey ist nicht drin. Alle Motorradfarer dürfen als erstes auf die Fähre. Ein Kleinbus fährt uns voraus durch die Hafentschungel und alle Motorräder folgen ihm. Die Plätze im 7. Stock der Fähre werden uns zugewiesen und wir dürfen mit Gurtzeug ohne richtige Ratsche unsre Fahrzeuge selbst sichern. Mal sehen ob das gut geht. Die Ostsee ist aufgewühlt mit weißen Schaumkronen. Unsere Kabine liegt auf dem gleichen Stock, wenigstens keine Treppen laufen mit dem Gepäck. Kabine ist gut und wir gehen an die Bar zu einem Feierabendbier. Kostet unter 5 EUR und ist somit billiger als an Land. Wir haben ein Essenspacket mitbestellt, das ist auf dieser Fähre sehr zu empfehlen. Das Essen ist sehr gut und sämtliche Getränke sind inclussive, auch Bier und Wein.
Danach gehen wir noch die Füße vertreten nach oben auf den Hubschrauber Landeplatz. Der Wind ist so stark, dass wir uns am Geländer festhalten müssen und mit der anderen Hand die Brille sichern. Das wird ein kurzer Decksbesuch.
Ein Fernfahrer aus Heilbronn spricht uns an und klärt uns über die Gepflogenheiten an Bord auf, Essenszeiten usw. Er fährt regelmäßig Porsche mit seinem LKW nach Russland. so 20 - 30 mal im Jahr. Man merkt, dass er alleine unterwegs ist, denn er hat Nachholbedarf an Kommunikation. Der Tag war nicht anstrengend, aber wir gehen doch schon vor 10:00 ins Bett. Nach der Helligkeit darf man das hier im Norden nicht machen! Wir schlafen auf der schaukelnden Fähre trotzdem gut und wachen erholt auf. Auf der Fähre läuft man immer wie betrunken wegen dem Seegang. Normalerweise braucht man dafür so 7-8 Bier.

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