Prag - Warschau 09.06.2018
Transfer von Prag nach Warschau 725 km

Samstag 09.06.2018 7:00
Die Motorräder stehen startbereit im Hof und wir sitzen auf. Das Frühstück ist sehr spartanisch. Es gibt schlichtweg keines. Nach einer kurzen Fahrt auf der Autobahn kehren wir in der ersten Raststätte ein und gönnen uns einen Cappuccino. Leider gibt es nichts rechtes zu Essen und wir versuchen ein paar Kartoffelpuffer. Nicht lecker. Noch ein Getränk dazu und es geht weiter auf die Autobahn. In Turnov (da sind immer Inliner Rennen meiner Tochter Alexa) verlassen wir die Bahn und fahren durch den Schwarzwald. Sieht zumindest so aus. Schöne Kurven, ca. 100 m Höhe und dichter Baumbestand. In den höheren Regionen liegen kleine Skigebiete und wir fahren immer mal wieder an Skiliften vorbei. Kurz vor der polnischen Grenze machen wir in der Nähe eines Baumwipfelpfades Rast. Auf rund 1000 m Höhe ist die Temperatur recht angenehm um die 23 °C. Wir holen uns ein kaltes Cola und essen dazu die Hartwürste, die Robi NICHT vergessen und liegen gelassen hat. Sofort nach der Grenze werden die Straßen immer schlechter. Ein hoch auf unsere Reiseenduros. Die fühlen sich bei Kopfsteinpflaster und 10 cm tiefen Schalaglöchern richtig wohl. In dieser Gegend sehen wird dann auch einige andere Motorradfahrer.
Im Flachland wird es immer wärmer und unsere Saunaanzüge halten uns warm. Wieder um die 33 °C. Wir haben noch ca. 450 km vor uns und es ist 16:00. Wir fahren genau auf ein Gewitter zu. Da ich am letzten Tag vor der Abreise auf dem Weg von Robi nach Hause den Genuss einer Gewitterfahrt hinter mich gebracht hatte wollen wir heute darauf verzichten. Eine Tankstelle, in der schon 2 nasse Biker sitzen, dummerweise auf den einzigen 2 Plätzen, rettet uns vor dem nass werden. Ein Cappuccino später fahren wir wieder los und sehen das Gewitter meist nur auf der linken Seite von uns. Ein paar erfrischende Tropfen fangen wir zwar ein, aber so wenig, dass keine Regenhose notwendig wird. Die Temperatur sinkt kurzzeitig in den Wohlfühlbereich unter 25 °C.
Als wir dann die Autobahn endlich erreicht haben, wird es auch schon wieder Zeit zum Tanken. Daneben ist ein Mc Donald und wird machen erst mal Pause. Noch mehr als 300 km vor uns und schon 18:00. Danach kommt eine Eilfahrt über Schnellstraße und Autobahn. Selbstverständlich achten wir auf die Geschwindigkeitsbegrenzungen. Jetzt wird es lehrreich. Auf 4 spurigen Schnellstraßen 120 km/h, auf Autobahnen 130 km/h außer, wenn auf der Autobahn 140 km/h Schilder stehen, dann darf man auch mal 140 km/h fahren. Danke Navi, du zeigst es uns zum Glück an. Unterwegs werde ich dann von einem Autotransporter mit Anhänger überholt, der offensichtlich ohne Naviunterstützung fährt, denn ich halte mich ungefähr an die Geschwindigkeitsvorgabe. Der Beifahrer zeigt aufgeregt auf mein Mopped, was mich dazu bringt mal kurz anzuhalten und zu schauen, ob ich irgendwas verloren habe. Natürlich funktioniert genau jetzt die Bluetooth Freispreche zu Robi nicht, sodass er nichts davon mitbekommt. Nach kurzer fahrt überhole ich ihn, da er mich in der Zwischenzeit vermisst hatte. Er findet den Fehler sofort, der Deckel des Topcases ist wohl nicht zu. Nicht so schlimm, denn das ist nur der Rucksack drin.
Dann kommt erstmal die längste Baustelle der S8 40 km mit Fußgängerüberwegen auf der Autobahn. Nein kein Scheiß, ist wirklich so. Wenn man mit dem Töff so um die 700 km auf dem Buckel hat ist so eine Baustelle bei Nacht extrem anstrengend. Unsere Polnischen EU Mitbürgen nehmen auch keine übertriebene Rücksicht auf ausländische Motorradfahrer. Dicht auffahren und keinen Abstand beim Überholen sind ihnen nicht fremd. Zum Schluss nochmals durch eine richtige Großstadt, was Warschau wirklich ist, und das Hotel suchen. Selbst mit dem Navi eine sehr anstrengende Sache, bei Nacht in einer fremden Stadt. Wir erreichen unser Hotel kurz nach 22:00. Die Motorräder dürfen in der Tiefgarage schlafen.

Gefahrene Kilometer: 725

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