Tallinn - St. Petersburg 17.06.2018
Transfer Tallinn - St. Petersburg

Sonntag, 17.06.2018
Reisetag von Tallinn nach St. Petersburg
Frühstück wie immer um 7:30. Der Platz ist knapp aber wir finden noch was. Einige Gäste weichen auf die Terrasse aus. Zwei Damen kommen eilig Zurück, da ihnen die Tauben das Essen vom Teller klauen. Eine der Tauben findet das nicht in Ordnung und kommt in den Speisesaal. Die Kellnerin fängt die Taube mit bloßen Händen und wirft sie raus. Nach dem Frühstück packen wir vollends den Rest ein und satteln unsere Zweiräder. Bei bestem Wetter fahren wir los. Sonnig und 22 C. Bei wenig Verkehr verlassen wir Tallinn und fahren in Richtung Ostsee. Wir fahren auf kleinen Straßen durch die Wälder am Ostseestrand. Viele Häuser sind prächtig hergerichtet mit direkten Zugang zum Meer. Alles sehr gepflegt und ordentlich. Die Mücken werden immer größer und haben sogar Federn,, eine davon wird von Robi ins Himmelreich geschickt. Kurz darauf startet ein Graureiher direkt vor uns. Gut dass wir etwas sensibilisiert waren. Nach einem kurzen Tankstopp fahren wir in Richtung Peipus See. Der See ist in der Klasse von Bodensee und die Grenze zwischen Estland und Russland verläuft in der Mitte. Wir gehen ans Wasser um ein paar Bilder zu machen. Man kann dort sogar über das Wasser gehen, fast zumindest. Siehe Bilder. Entgegen unserer Erwartung finden wir nichts Rechtes zum Pause machen. An einem Ständchen bekommen wir wenigstens einen Plini und ein Bluna. Ein anderer Gast bringt seine 31 Worte Deutsch an. Der Grenzübergang soll bis zu 5 Stunden dauern. Dann schnell weiter es sind noch 300 km bis zum Ziel. Vor der Grenze tanken wir nochmals voll und trinken einen Cappuccino. Der ist in den Tankstellen Recht gut. Ein anderer Gast spricht uns auf Deutsch an und wir unterhalten uns angeregt über Estland und die Weltpolitik. Wir erreichen die Grenze und es wird uns erklärt, dass man zuerst eine Registrierung braucht und sich dann erst an der Grenze anstellen kann. Die Registrierungsstelle ist 2 km von der Grenze weg, aber dank Navi finden wir sie spontan. Am Schalter 1 wird der Pass und Fahrzeugschein kontrolliert und man bezahlt 2,50 EUR. Dann fährt man in den Wartebereich, geht dort an Schalter 2 und erneut wird Pass und Fahrzeugschein überprüft. Man wartet dann so lange bis das Nummernschild auf der Anzeige erscheint. Mit Pass und Fahrzeugschein erhält man dann eine Quittung, die dann an der Grenze gezeigt werden muss. Nach 1 Stunde ist es dann soweit. Ich muss Mal für kleine Jungs. Genau am anderen Ende des Wartebereichs. Und der Trick funktioniert, die Quittung kann abgeholt werden. Also zurück zum Grenze. Wir kommen auf der Lkw Spur an und drängeln uns so an ca 10 Autos vorbei. Ein bisschen Absicht war schon dabei. Aber trotzdem klopft uns ein aufmerksamer Autofahrer auf die Schulter und macht uns auf unseren Fehler aufmerksam. Einfach ignorieren, nix verstehen. Wir köcheln die ganze Zeit in unserer Motorradkluft und so langsam sind wir gar. Dann wieder Mal Fahrzeugpapiere und Pass zeigen mit genauer Gesichtskontrolle, die schauen uns wirklich genau an. Dann geht die Schranke auf und wir fahren auf die Grenzbrücke. Wieder anstehen die erste russische Kontrolle schaut wieder Pass und Fahrzeugschein an, wir erhalten 2 Zettel und es geht an die nächste russische Station. Und man glaubt es kaum, es stimmt was nicht mit unserem Visum. Das Startdatum ist nämlich auf den 18. Ausgestellt und heute ist der 17te. Tata zurück auf Los und nochmal das ganze von vorn. Aber zuerst müssen wir erst Mal was trinken und ein kleines Abendessen einnehmen. Nach der Pause steht unser Plan. Wir fragen die Grenzer was wir jetzt tun müssen. Zurück zur Registrierungsstelle und nochmals Geld ausgeben und vor allem warten. Am Schalter 1 kommen wir gleich weiter, aber unsere Quittung erhalten wir wohl erst um 00:00. So warten wir halt erst Mal 4 Stunden und hoffen, dass der nächste Anlauf klappt. Das Hotel haben wir informiert und die halten unser Zimmer. Am Warteplatz setzen wir uns auf eine Bank unter einem kleinen Vordach. Und das ist auch gut so, denn eine einzelne Regenwolke entleert ein paar Tröpfchen. So ab 21.00 wird es wenigstens kühler. Wie immer hat alles 2 Seiten. Ich habe schon Mal einen großen Teil des Reiseberichts getippt. Auf dem Handy!!!
Demnächst weiter in diesem Theater.
Der Besitzer vom geschlossenen Kiosk, wo wir uns auf der Bank breit gemacht haben, ist ein Harley Fahrer, denn er belächelt meine Kettenpflege. Kommentar von Robi. Ich habe nicht gedacht, dass Kettenpflege eine willkommene Abwechslung ist.
Nach unserem derzeitigen Plan wollen wir um 23:00 an den Schalter 2 gehen und unser Glück probieren. So fahen wir dann die Strecke durch den Hof um 22:10 und geben unserer Papiere ab. Schon nach 10 Minuten leuchten unsere Nummern auf und wir können die Zettelchen abholen. Natürlich erst mal Pass und Fahrzeugschein zeigen. Dann fahren wir die paar Kilometer zur Grenzstation und reihen uns ganz brav in die Schlange ein. Wir haben ja noch eine halbe Stunde totzuschlagen. Zuerst dann wieder Pass und Fahrzeugscheine. Auf die Frage, ob wir das erste mal an dieser Grenzstation sind antworte ich mit ja, aber der Polizist sieht im Computer, dass wir schon mal da waren, also erklären wir ihm den Sachverhalt. Ein kurzer Blick in sämtliche Koffer und wir können weiter. Er meint noch, dass wir immer noch 10 Min. zu bald dran sind und halt auf der Brücke warten sollen. Leider geht auf der Brücke gar nichts und wir stehen bis 00:30 im Stau. Dann geht es an den nächsten Posten, wieder mal Pass und Fahrzeugschein zeigen. Die Emigration Card muss noch richtig ausgefüllt werden, dann geht es zum Zollschalter. Wir müssen eine Zoll Einfuhrerklärung ausfüllen mit Passnummer, Fahrgestell, Wert und 30 weitere Fragen. Super, dass uns eine junge russische Zöllnerin unterstützt. Normalerweise wird das Formular ausgefüllt, wenn was falsch ist, dann zerreißt es die Zöllnerin und man kann nochmals von vorne anfangen. Am Schalter neben uns ist es so einem Autofahrer passiert. Mit ein paar Stempeln mehr im Pass und einer Zolleinfuhrerklärung können wir dann auch diese Schranke passieren. Ich dachte, dies wäre die letzte Schranke, aber nein es gibt dann noch eine, wo wieder Pass und Fahrzeugschein kontrolliert werden. Sämtliche Stempel werden begutachtet und dann öffnet sich auch die letzte Schranke nach Russland. Gut dass es gar nicht mehr ganz dunkel wird, denn so sieht man auch noch ein Bisschen neben der Straße. Einmal einen Fuchs am Straßenrand und einmal einen wildgewordenen Hund, der voller Begeisterung während der Fahrt nach Robi schnappt. Zum Glück halten wir uns nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung und somit ist Robi zu schnell für den Hund. Dann rennt der Hund wieder von der Straße weg. Apropo Staße, wir würden das nicht so nennen. Teilweise sind die Löcher wirklich 10 cm tief mit einem Durchmesser von 70 cm. Da rumpelt es auch auf unseren Motorrädern maches mal ganz heftig. Aber es gibt auch viele Abschnitte, die schon sehr gut ausgebaut sind. Es ist wenig Verkehr und so ist das Fahren bei rund 18 °C erträglich. Mit unseren Zusatzscheinwerfern ist die Sicht auch befriedigend. Und die haben auch schon Blitzer. Ortschaften sind meist schlecht zu erkennen, die Schilder sind sehr schlecht erkennbar, manches mal sehen wir nur das Ortsende Schild.
Autofahrer sind nicht unsere Gruppe ößte Plage, sondern die LKWs. Die sind auch mit rund 100 km/h unterwegs, bei erlaubten 90 km/h und fahren immer dicht auf. So 3 m Abstand, bei Tempo 100 ist denen genug, aber mir nicht!!!!! Selbst in Baustellen fahren die mit 3 - 5 m Abstand bei Tempo 60, dummerweise hört man die dann immer hinter sich rumpeln, dass man meint die fallen gleich auseinander. Ganz sicher könnten die niemals bremsen, falls man den Bock schmeißt.
Irgendwann ist dann endlich ein großes Schild Санкт-Петербург. / St. Petersburg an einem Kreisverkehr zu sehen. Es sieht so aus, als ob wir es geschafft hätten. Aber da geht immer noch was. Dank Navi finden wir den Weg ganz gut. Die Ampeln blinken grün, bevor sie auf gelb umschalten. Das haben die von den Österreichern gelernt. Viele Ampeln sind auch mit einer Restzeitanzeige ausgestattet, da sieht man dann, wie lange es noch rot oder grün ist.
Die Fahrweise der Russen ist extrem aggressiv, da sind die Polen die reinsten Musterknaben.
Ein Fahrradfahrer kommt uns auf der 3 spurigen Straße auf unserer Spur ohne LIcht entgegen, mit sowas muss man halt rechnen. Es ist nur erträglich, da Nachts um 3:00 wenige Autos unterwegs sind. Und dann geht es auf einmal nicht mehr weiter. Die Klappbrücke zu unserer Hotelinsel ist geöffnet. Wir warten ca. 10
Min. bis wir dann beschließen, mal nach vorne zu fahren und uns das Ganze anzuschauen. So um die 10 Holzfrachter passieren unsere und die nächste Klappbrücke. Also gibt es auch keine alternative Route und wir stehen eine halbe Stunde rum. Wenigstens ist es nicht mehr dunkel. Und dann wird die Brücke gesenkt und alle rasen auf vier Spuren los, sodass am Ende der Brücke auf einmal die Straße sehr eng wird, links und rechts flitzen die, zu Teil baufälligen Autos an uns vorbei. Und trotzdem stehen wir dann irgendwann vor einem Hotel, ein riesiges Gebäude im Russenbarock. Innen gibt es Security mit Metallscannern und auch eine Rezeption. Wir sind tatsächlich im richtigen Hotel. Die Motorräder können wir direkt im Hof vor dem Hotel abstellen. Schnell abladen und dann “Zähne putzen, pullern und ab ins Bett”. Gute Nacht un kurz vor 5:00.


Gefahrene Kilometer: 512

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